Schwerwiegende wirtschaftliche Auswirkungen der Pandemie für die Veranstaltungsbranche

Unternehmen der Veranstaltungsbranche waren zu Beginn der Pandemie die ersten Betroffenen des faktischen Arbeitsverbots und werden vermutlich auch die letzten sein, welche wieder normal arbeiten dürfen. Die aussergewöhnlichen Umstände ziehen sich wider Erwarten nun schon zwei Jahre in die Länge und belasten das ganze System massiv.

von Christoph Kamber, Präsident EXPO EVENT Swiss LiveCom Association

Für unsere Branche bedeutet das, zwei Jahre mit Umsatzeinbussen von über 50% und damit ein Angriff auf die Substanz vieler, vor der Krise gesunder Unternehmen. Die Hilfsmassnahmen wie Kurzarbeit, Erwerbsersatz und Härtefallgelder haben glücklicherweise verhindert, dass es zu einer Konkurswelle gekommen ist, welche einem ausgeglichenen Angebot von Anbietern über Jahre nachhaltig geschadet hätte.

Trotzdem ist die Lage in der Veranstaltungsbranche nach wie vor sehr angespannt. Die anhaltenden massiven Restriktionen und die von den Veranstaltern geforderten Massnahmen zum Schutz der Besuchenden, belasten die Branche stark. Die Angst dominiert und lähmt das ganze Geschäft. Die laufend ändernden Schutzmassnahmen bewirken einen grossen Mehraufwand, der die bereits tiefen Margen zusätzlich belastet. Das fehlende Vertrauen hat auch direkte Auswirkungen auf den Ticketverkauf. Diese Unsicherheiten führten in den vergangenen Monaten zu diversen proaktiven Absagen von vielen (theoretisch durchführbaren) Veranstaltungen.

Die erhaltenen Überbrückungsgelder decken die effektiven Aufwendungen nur teilweise und hinterlassen in den Büchern mit jedem weiteren Tag der Restriktionen ihre Spuren.

Der in unserer Branche bestehende zeitliche Vorlauf von mehreren Monaten für die Organisation von den Projekten wird durch die unverhältnismässige Verlängerung der Restriktionen und der damit verbundenen Drohkulisse zum Killer für das nötige Vertrauen in die Veranstaltungswirtschaft.

Hinzu kommt, dass die Branche in den vergangenen beiden Jahren einen grossen Verlust von Fachkräften zu verkraften hat, der sich nur mit stabilen Verhältnissen und einer Perspektive stoppen lässt.

Aus diesem Grund und angesichts den neuesten Erkenntnissen zur Entwicklung der Pandemie müssen wir so rasch als möglich zur Normalität zurückfinden. Für die Veranstaltungsbranche zählt jeder Tag, bedenkt man die zusätzliche mehrmonatige Vorlaufzeit für Veranstaltungen, müssen wir davon ausgehen, dass auch mit einer raschen Aufhebung der Massnahmen, sich erst in mehreren Monaten ein positiver Effekt einstellen wird. Die wirtschaftlichen Einbussen der Branche sind zu hoch, um ein weiteres Zuwarten zu rechtfertigen.

In der Zwischenzeit ist die Gesellschaft genügend sensibilisiert, grösstenteils geimpft oder geboostert, sodass wir es uns erlauben können, mit Zuversicht in die Zukunft blicken zu können und die Handbremse endlich zu lösen.

EXPO EVENT unterstützt somit die Forderung für eine rasche Aufhebung der Restriktionen und eine Beschränkung auf die wichtigsten Massnahmen im Endspurt der Pandemie.

 
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