Parteizeitung SVP-Klartext Juni 2019

Mit Frühförderung soll die verfehlte Migrationspolitik ausgebügelt werden

Jetzt ruft Mitte-Links nach flächendeckender frühkindlicher Förderung, dies obwohl deren Nutzen nicht erwiesen ist. Angesichts der Tatsache, dass Gewalt in der Erziehung bei nicht integrierten Familien ein häufigeres Problem ist, liegt der Verdacht nahe, dass eine verfehlte Zuwanderungspolitik durch staatlich verordnete Krippenerziehung wettgemacht werden soll.

Oft werden Eltern belächelt, die beruflich kürzer treten, um sich um ihre Kinder zu kümmern. Dies obwohl die Wichtigkeit einer konstanten Bezugsperson vor allem in den ersten Lebensjahren für die gesunde Entwicklung eines Kindes längst erwiesen ist. Trotzdem fordern die Kritiker des traditionellen Familienmodells, das immerhin von rund drei Vierteln der Schweizer Familien gelebt wird, Frühförderung habe als Staatsaufgabe zu gelten.

Familie ist stärker als Krippe
Es reicht nicht, dass eine mittelinks Parlamentsmehrheit seit 2003 bereits drei Mal auf Bundesebene eine Krippenanschub-Finanzierung durchgesetzt hat, die nun zur Dauersubventionierung zu verkommen scheint. Neu soll zusätzlich jedem Kind ab Geburt bis ins Erwachsenenalter der Zugang zu frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) garantiert sein.

Nach der Geburt sollen nicht mehr die Eltern, sondern wird der Staat die Verantwortung für die Entwicklung, Förderung und Erziehung der Kinder übernehmen. Die Befürworter rechtfertigen dies mit volkswirtschaftlichen Aspekten: Die staatliche Investition in die frühe Kindheit erziele angeblich die höchste Bildungsrendite. Eine krasse Fehlinterpretation von Studienresultaten. Individuelle Begabungen, Leistungsfähigkeit, körperliche Belastbarkeit, Durchhaltewillen etc. werden dabei vollkommen ignoriert.

Ebenso die Wissenschaft: Margrit Stamm, emeritierte Professorin für Erziehungswissenschaften der Universität Fribourg, erklärte in einem Interview, es sei empirisch nicht nachgewiesen, dass die Kita für «Startchancengleichheit» sorge, wie stets euphorisch behauptet werde. Die Familie habe eine viel grössere Wirkung auf ein Kind, selbst wenn die Kita ihre Arbeit vorzüglich mache.

Die Linke schaut aus ideologischen Gründen lieber weg
Weshalb also drängt vor allem die Linke derart auf den Ausbau der frühen Förderung? Der Verdacht liegt nahe, dass die geforderten Massnahmen in erster Linie auf Zuwanderer abzielen. Dass es Migrantenkinder oft schwieriger haben als Schweizer Kinder, vor allem wenn ihre Eltern unsere Sprache nicht beherrschen oder beherrschen wollen, ist bekannt. Bislang weniger thematisiert wurde, dass Gewalt in Migrantenfamilien offenbar vermehrt traurige Realität ist. Laut einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) setzen Einwanderer weit häufiger schwere Gewalt als Erziehungsmittel ein als dies Schweizer Eltern tun. Vor allem bei Familien aus afrikanischen Ländern, aus Brasilien und aus dem arabischen Raum sei dies weit verbreitet.

Wie bei der Gewalt gegen Frauen, die zu einem erheblichen Teil von Nichtintegrierten ausgeübt wird, schaut die Linke auch hier aus ideologischen Gründen lieber weg. Statt die Folgen ihrer verfehlten Asyl- und Zuwanderungspolitik gezielt anzugehen und Migranten zur Einhaltung der hiesigen Regeln zu verpflichten, fordern sie flächendeckend noch mehr staatliche Förder- und Erziehungsmassnahmen. Dies notabene einmal mehr auf Kosten des Mittelstandes und all jener Eltern, die ihre Verantwortung wahrnehmen. Dies erinnert an das verwerfliche Gedankengut, mit welchem die Verdingkinder zur besseren Erziehung weggegeben wurden. Bei solchen Eingriffen sollte der Staat mehr Zurückhaltung üben.

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SVP Nationalrätin (TG)
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