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Editorial

Veloverkehr fördern – Autobahnen bauen!

Auch 2024 haben die Staustunden weiter zugenommen, wie der Verkehrsflussbericht des Bundes zeigt: Es wurden insgesamt 55‘569 Staustunden verzeichnet – ein Anstieg um fast 14%. Dies kostet uns jedes Jahr weiter über 1 Milliarde Franken. Besonders stark betroffen sind Städte und Agglomerationen. Am Schluss zahlen dies immer die Kunden, denn längere Transportzeiten verteuern Produkte und Dienstleistungen.

Gregor Rutz
Gregor Rutz
Nationalrat Zürich (ZH)

Die Zuwanderung macht sich bemerkbar – auch dies ein massgeblicher Faktor für die Staus allenthalben. Die Verkehrsinfrastruktur ist nicht nur aus-, sondern vielerorts mittlerweile überlastet. Diese Situation muss dringend gelöst werden, da sie den Standort schwächt und belastet.

Trotzdem lehnten die Stimmbürger im November 2024 die Vorlagen zur Engpassbeseitigung auf den Nationalstrassen mit 52,7% Nein-Stimmen ab. Diese Abstimmung war die Folge eines Referendums von Grünen, SP, VCS und anderen Autogegnern. Dass gegen eine Teilvorlage des Strategischen Entwicklungsprogramms Unterschriften gesammelt wurden, war ein Novum. Wie unüberlegt und wenig zielführend dies war, zeigen die aktuellen Zahlen.

Strasse und Schiene gegeneinander auszuspielen ist einfältig
Das Nationalstrassennetz ist ein wichtiger Teil des Verkehrsnetzes unseres Landes. Doch Strasse und Schiene sind gegenseitig aufeinander angewiesen. Die Verkehrsplanung ist ein Gesamtkonzept: Weder die Strasse noch die Eisenbahn kann die gesamte Mobilität der Schweiz allein bewältigen. Die einzelnen Verkehrsmittel gegeneinander auszuspielen, ist einfältig. Jeder weiss: Auch ein substantieller Teil des öffentlichen Verkehrs spielt sich auf den Strassen ab. In den Randregionen ist das Auto unverzichtbar. Umgekehrt stösst auch die Bahn an ihre Kapazitätsgrenzen und könnte niemals alles aufnehmen, was heute Autos transportieren.

Staus und Ausweichverkehr gefährden die Sicherheit
Neben den volkswirtschaftlichen Überlegungen ist vor allem die Verkehrssicherheit eine zentrale Frage. Wer Velos fördern will, muss dafür sorgen, dass der Verkehr auf den Hauptachsen fliesst. Nur wenn der Verkehr auf den Nationalstrassen fliesst, können Städte und Gemeinden entlastet werden. Dies schafft Raum für den öffentlichen Verkehr, den Veloverkehr und den Langsamverkehr. Die Verkehrssicherheit wird verbessert, gerade auch für die Fussgänger. Zudem gibt es weniger Lärm. Die Lebensqualität der Bevölkerung wird merklich erhöht.

Dass der Bund nun die ETH beauftragt hat, die geplanten Ausbauprojekte aller Verkehrsträger zu überprüfen und zu priorisieren, ist begrüssenswert. Es bleibt zu hoffen, dass die linken Parteien die neuen Zahlen zur Kenntnis nehmen und dazulernen. Mit Staus, Verkehrsbehinderungen und Ausweichverkehr ist nämlich niemandem geholfen – insbesondere nicht den Velofahrern.

Gregor Rutz
Gregor Rutz
Nationalrat Zürich (ZH)
 
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