Das Schweizer Gesundheitswesen kostet jährlich um die 94 Milliarden Franken. Das sind über 11 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Noch im Jahr 2000 beliefen sich die Kosten auf etwa 40 Milliarden Franken, was damals um die 9 Prozent des Bruttoinlandprodukts ausmachte. In 25 Jahren haben sich die Kosten im Gesundheitswesen also mehr als verdoppelt. Sie haben sich um den Faktor 2,3 erhöht! Umgerechnet sind das 881 Franken pro Person und Monat. Also über 10’000 Franken pro Jahr. Auch hier fand eine Kostenexplosion statt. Auch auf der pro Kopf Basis haben sich die Kosten um den Faktor 1,7 erhöht.
Die explodierenden Kosten im Gesundheitswesen führen zu höheren Krankenkassenprämien. Zwischen den Jahren 1996 und 2024 hat sich die durchschnittliche Krankenkassenprämie im obligatorischen Bereich um den Faktor 2,6 erhöht. Das heisst, hat sich von 1’539 Franken auf 4’278 Franken pro Versicherten und Jahr fast verdreifacht.
Wir identifizieren dabei drei wesentliche Kostentreiber:
Der medizinische Fortschritt ist selbstverständlich etwas Gutes. Doch er Fortschritt wird zum Kostentreiber im Gesundheitssystem, wenn er als Leistung in der obligatorischen Krankenkasse aufgenommen wird. Ein Beispiel: Seit 2012 neu in die Grundversicherung aufgenommene Medikamente führten zu Mehrkosten von 180 Franken pro Kopf, was beinahe ein Drittel des gesamten Wachstums ausmacht. Bei Medikamenten welche bereits 2012 verfügbar waren, sanken die Ausgaben pro versicherte Person hingegen um 33 Franken pro Kopf.
Der Mechanismus ist einfach: Fortschritte erfolgen unter anderem als neue Medikamente, neue Maschinen, neue Therapieformen. Die Akteure im Gesundheitswesen haben ein Interesse, diese neuen Leistungen anzubieten. Auf der anderen Seite haben die Versicherten ein Interesse, diese Neuigkeiten zu beziehen und erwarten sie zunehmend als Teil des Obligatoriums. Angebot und Nachfrage schaukeln sich gegenseitig hoch. So schnellen die Kosten – und damit die Prämien – ebenfalls in die Höhe.
Doch die obligatorischen Leistungen werden auch ohne medizinischen Fortschritt ausgedehnt. Ein Beispiel dafür sind die Leistungen für Physiotherapie, Psychotherapie, medizinische Massagen oder Hebammen, die immer mehr über das Obligatorium abgerechnet werden.
Die Schweiz hat zudem eine hohe Spitaldichte. Viele Spitäler kommen nicht auf ihre minimalen Fallzahlen. Das ist nicht nur aus Qualitätsgründen problematisch. Es produziert auch teure Überkapazitäten, das heisst Mehrkosten. Zu viele Spitäler bieten gleiche Leistungen an, bleiben unterbelegt und agieren unkoordiniert.
Wer in die Schweiz kommt, erhält vom ersten Tag an die vollen Leistungen einer 5-Sterne-Gesundheitsversorgung – ohne vorher je einen Franken in dieses Gesundheitswesen bezahlt zu haben. Die Finanzierung des Gesundheitssystems funktioniert aber nur, wenn die jüngere, in der Regel gesündere Bevölkerung mehr Geld einzahlt, als sie Gesundheitsleistungen bezieht. Im Alter kehrt sich dieses Verhältnis. Aber die Masseneinwanderung bringt dieses Gleichgewicht durcheinander.
Hinzu kommt: aufgrund der Zuwanderung werden auch mehr Spitalbetten, mehr Ärzte, Mehr Pflegepersonal nötig. Auch hier gibt es also eine Kostenspirale, welche die Krankenkassenprämien in die Höhe treibt. Noch ärger wird die Situation, wenn die Kosten der Asylmigranten – die vom Steuerzahler bezahlt werden – eingerechnet werden. Nur dank dem beharrlichen Nachhaken der SVP-Fraktion haben wir vom Departement von Asylvorsteher Jans dazu endlich konkrete Zahlen erhalten.
Danach sind die von Asylanten beispielsweise im Jahr 2023 verursachten Gesundheitskosten bis zu 27 Prozent höher als jene der übrigen Bevölkerung. Die Asylanten tragen also wesentlich zu den explodierenden Gesundheitskosten bei – die Rechnung bezahlen die Schweizer Steuerzahler.
Das KVG-Obligatorium ist ein weiterer Kostentreiber. Dies aufgrund des stetigen Ausbaus der Leistungen und der staatlichen Interventionen. Eine kurze Rückblende lohnt sich: Im Jahr 1996 wurde nach einer Volksabstimmung das neue Krankenversicherungsgesetz (KVG) eingeführt. Nur die SVP bekämpfte das Gesetz und warnte schon damals vor der Kostenexplosion.
Die damalige Gesundheitsministerin Ruth Dreifuss weibelte unermüdlich für das Gesetz. Die SP-Bundesrätin versprach der Bevölkerung vor der Abstimmung eine «hochwertige» Medizinversorgung, «die für alle und jeden noch bezahlbar ist». Die Konkurrenz zwischen Ärzten, Spitälern usw. würde deren Leistungen «unweigerlich verbilligen». Die zusätzlichen Kosten würden sich in einem «vernünftigen Rahmen» bewegen.
Kaum trat das KVG in Kraft schnellten die Kosten in die Höhe. Das Krankenversicherungsgesetz ist eine der teuersten Irreführungen der Schweizer Bevölkerung. Die Ungleichgewichte haben sich fest zementiert:
Die Situation ist angespannt. Die Bundesverwaltung hat offensichtlich kein Interesse daran, die Kostentreiber im Gesundheitswesen zu identifizieren, zu quantifizieren und zu steuern. Doch ohne einschneidende Massnahmen werden die Kosten weiter explodieren. Damit steigen die Prämien an. Und damit sinkt die reale Kaufkraft insbesondere des Mittelstands.
Fazit: