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Verkehr

JA zur Sanierung des Gotthard-Strassentunnels!

Der Sanierungstunnel am Gotthard ist nicht einfach eine Einmalinvestition, es ist eine Langzeitinvestition, die vor allem aber auch der zukünftigen Sicherheit und der Umwelt dient.

Ulrich Giezendanner
Ulrich Giezendanner
Nationalrat Rothrist (AG)

Buon giorno amici dell’ UDC

Per l’amore della mia secondo casa e per rispetto alla popolazione del Ticino, comincio il mio discorso per la seconda galleria al San Gottardo in italiano. Da 30 anni viviamo parzialmente nel bel Gambarogno e paghiamo qui una parte delle nostre tasse – importante per il Gambarogno e per il n o s t r o cantone TICINO. Per 20 anni, la nostra azienda di trasporto gestisce una propria filiale per il trasporto convenzionale e combinato in STABIO. Da Basilea, portiamo liquido ossigeno in container per gli ospedali Ticinesi sul treno ferrovia.

Geschätzte Damen und Herren, ich hoffe sie haben mein Italienisch  verstanden.  Sie haben sicher auch gemerkt, dass ich den Tessin nicht nur als Feriengast kenne. Nein, wir sind jeden Tag mit und im Tessin als Transportunternehmen tätig. Vor etwa zwei Jahren war der Gotthard Bahntunnel gesperrt – Felssturz. Wir mussten die Tessiner Spitäler mit flüssigem Sauerstoff versorgen. Es ging nur über die Strasse. Es ging nur durch den Gotthardstrassentunnel. Was wäre passiert, wenn dieser Strassentunnel nicht in Betrieb gewesen wäre? An diesem Beispiel dürfen wir erkennen, dass der Tessin zu Schweiz gehört, zu unserem Land. Wir sind auch mitverantwortlich für unseren Südkanton. Die Bevölkerung des Tessins hat Anrecht auf die gleiche Solidarität wie der Rest der Schweiz.

Kapazität der NEAT reicht nicht aus

Da kommt von den Verkehrsromantikern von grüner und roter Seite doch fast täglich das Argument der NEAT. Der NEAT Bahntunnel hätte genug Kapazität für den Güter- und Personenverkehr mit dem Tessin und mit Italien. Falsch. Wir haben wohl einen Bahntunnel mit zwei Röhren (sie haben richtig gehört, mit zwei Röhren) gebaut. Wir haben aber keine zusätzlichen Zufahrten zum Tunnel geschaffen. Weder im Tessin noch im Urnerland. Die Kapazität fehlt schon heute. Ich weiss wovon ich spreche, unser Betrieb verlädt mehr als 10‘000 Container jährlich auf die Bahn. Lassen Sie mich eine kurze Rechnung im Lastwagenbereich anstellen:

Heute fahren rund 1,3 Millionen LKW’s im Transit durch die Schweiz. Laut Verfassungsartikel dürften aber nur 650‘000 LKW’s die Schweiz auf der Strasse durchfahren. Im Klartext, wir müssten 650‘000 LKW auf die Bahn verladen. Auf einen Eisenbahnzug der ROLA (rollende Landstrasse) kann man genau 20 Vierzigtönner verladen. Das sind 800 Tonnen, plus Eigengewicht der Waggons plus Lokomotive was 1‘500 Tonnen ergibt. Rechnen Sie selbst! 650‘000 zu verladende LKW`s durch 20 (Kapazität eines Eisenbahnzuges), das ergibt die Zahl von 32‘500. Ja, meine Damen und Herren, wenn wir nur schon den heutigen Verfassungsartikel erfüllen wollten, müssten 32‘500 zusätzliche Züge fahren. Wollten oder müssten wir wegen der Vollsperrung des Gotthardstrassentunnels alle LKW verladen, müssten nicht weniger als 65‘000 Eisenbahnzüge zusätzlich durch den Gotthard rollen!

PKW-Verkehr kommt noch dazu

Jetzt haben wir erst von den Lastwagen gesprochen. Von den rund 15‘000 bis 20‘000 Autos die den heutigen Tunnel durchqueren, haben wir noch nicht gesprochen. Sie müssten sich laut den Gegnern der Sanierungsröhre über den Gotthardpass quälen. Und im Winter, wenn es etwa 3 Meter Schnee auf dem Pass hat? Überlegen Sie sich, welche Folgen das für den Tourismus hätte. Die rot-grüne Brille der Gegner des Sanierungstunnels am Gotthard ist in der Zeit seit der Ära Leuenberger so dunkelrot beziehungsweise dunkelgrün geworden, dass kein klarer Blick mehr möglich ist. Leider sind die Gegner blind geworden, oder wollen Sie ganz einfach ihr Gesicht nicht verlieren? Apropos Gegner, die Sanierungstunnelgegner sind meistens auch EU-Beitrittsbefürworter. Wussten Sie, dass die EU den Bau von einspurigen Autobahnstrassentunnels untersagt?

Sicherheit muss oberste Richtschnur sein

Von der Sicherheit eines zweispurigen Tunnels habe ich noch gar nicht gesprochen. Liebe SVP-Mitglieder, sie haben sicher erkannt, dass unsere Ingenieure die neuen Bahntunnels am Gotthard, am Ceneri oder am Eppenberg zweispurig gebaut haben oder bauen. Warum wohl? Aus Sicherheitsgründen. Sind die Menschen auf der Strasse Menschen zweiter Klasse? Sie die Tessiner Autofahrer die in den Norden fahren möchten oder müssen, sind diese Menschen weniger wert als Menschen, die die Bahn benutzen? Die Statistik zeigt es ganz klar. Im richtungsgetrennten Seelisbergtunnel gibt es praktisch keine Toten. Ganz anders im Gotthard. Sind nicht gerade die im Gotthard meistens schuldlos getöteten Menschen das beste Argument für einen sicheren Tunnel mit zwei richtungsgetrennten Röhren?

Umweltschutz wird verbessert

Ich staune übrigens auch, dass sich die Bevölkerung aus dem Urserental und aus der Leventina nicht schon längst gegen die Luftverschmutzung durch die täglichen, ich betone die täglichen Staus (der alt Bundesrat und Verkehrsverhinderer Leuenberger sprach ja immer von den Ferienstaus) zur Wehr setzten. Obwohl die Automobile sehr sauber wurden, produzieren sie halt im Stau noch immer Abgase. Ich habe übrigens vorletzte Session mit Befriedigung festgestellt, dass Frau Leuthard öffentlich sagte, dass ein LKW der Euroklase 6 heute sauberer als die Bahn durch die Alpen fährt.

Tessin = Schweiz

Geehrte SVP-Familie, jeder Tunnel muss von Zeit zu Zeit saniert werden. Der Sanierungstunnel am Gotthard ist nicht einfach eine Einmalinvestition, es ist eine Langzeitinvestition, die vor allem aber auch der zukünftigen Sicherheit und der Umwelt dient. Sicher ist es auch einen Investition für unseren Kanton Tessin. Ich sage es sehr deutlich, für den schweizerischen Kanton Tessin. Zum Schluss meine Damen und Herren, ob sinnvoll oder nicht, nach der Sanierung des alten Tunnels, etwa im Jahre 2032, dürfen beide Tunnels nur einspurig befahren werden. Wir haben einen Verfassungsartikel, die SVP ist eine demokratische Partei, die Gesetze achtet – eine Kapazitätserweiterung gibt es also nicht. Es gibt aber mehr Sicherheit durch die Richtungstrennung und endlich einen Pannenstreifen, es gibt keinen S-Verkehr für LKW mehr und es gibt viel, viel weniger Staus. In diesem Sinne danke ich für Ihre Aufmerksamkeit und bitte Sie dem neuen Sanierungstunnel am Gotthard zuzustimmen.

Ulrich Giezendanner
Ulrich Giezendanner
Nationalrat Rothrist (AG)
 
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