Nein zur fundamentalistischen Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung»

Niemand von uns will, dass Kinder rauchen. Und niemand von uns will, dass Kinder zum Rauchen verführt werden. Und hier wurde in der Schweiz schon sehr viel erreicht. Bedenken Sie bitte auch, was schon alles verboten wurde. Die vorliegende Initiative aber geht zu weit. Sie verlangt, dass namentlich jede Art von Werbung für Tabakprodukte, die Kinder und Jugendliche erreicht, verboten wird.

Andreas Glarner
Andreas Glarner
Nationalrat Oberwil-Lieli (AG)

Was heisst das? Nichts anderes, als ein komplettes Werbeverbot. Denn jede Form von Werbung kann Kinder erreichen – auch wenn dies nicht einmal beabsichtigt ist. Und was bedeutet so ein Werbeverbot? Direkt und indirekt sind in der Schweiz rund 11’500 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von rund 6.3 Mia Franken betroffen. Dem arg gebeutelten Detailhandel würde ein weiterer Dolchstoss versetzt. Natürlich kann man sagen, das sei egal – aber das ist es nicht – und in der aktuellen Krise natürlich überhaupt nicht!

Werbeverbot verstösst gegen die Verfassung
Ein Werbeverbot für erlaubte, also legale, Produkte verstösst natürlich auch gegen die Verfassung und die Wirtschaftsfreiheit. In diesem Sinne hätte die Initiative von der Bundeskanzlei für ungültig erklärt werden müssen. Doch sie kommt eben harmlos und nett – ja fast liebevoll daher – wer will denn schon nicht Tabakwerbung bei Kindern verbieten?

Die Initiative ist aber auch lebensfeindlich und genussfeindlich – und sie ist für unsere Wirtschaft in jeder Form schädlich! Die Initianten sind mehrheitlich fundamentalistische Gesundbeter, welche uns jede Lebensfreude, jeden Genuss verbieten wollen. Man will die Konsumenten faktisch entmündigen und ihnen als Papa Staat sagen, was gut für sie ist.

Bedenken Sie: Es gibt ja auch die Genussraucher – die Menschen, die sich abends nach getaner Arbeit eine feine Zigarre oder Zigarette gönnen – ganz einfach so, ohne Sucht und ohne andere Mitmenschen zu schädigen.

Aber auch neue Formen des Rauchens wie die elektronischen Zigaretten, welche massiv weniger schädigend sind, würden von diesem Werbeverbot betroffen. Eine bessere, weniger schädliche Form des Rauchens dürfte gar nicht geworben werden …. Ein solches Verbot hätte also direkt zur Folge, dass keine milderen, besseren oder weniger schädlichen Tabakprodukte beworben und die schlechteren Produkte so abgelöst werden könnten.

Ich bitte Sie, Folgendes zu bedenken: Es geht direkt und indirekt um Tausende von Arbeitsplätzen, wir müssen nicht jeden WHO-Unsinn mitmachen, und die neuen Rauchformen dürfen nicht steuerlich erschwert werden.

Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich
Wir haben in den letzten 50 Jahren sehr viel erreicht, was das Nichtrauchen anbelangt, aber jetzt laufen wir Gefahr, dass wir mit einem überbordenden Aktivismus vieles wieder kaputtmachen.

Zudem sei daran erinnert, dass wir inzwischen das Kiffen faktisch legalisiert haben und so Kinder und Jugendliche psychotropen Substanzen aussetzen, nun aber die Kinder und Jugendlichen vom Rauchen abhalten wollen.

Und: Es gibt auch noch Eigenverantwortung sowie die Vorbildfunktion und Erziehung durch die Eltern. Sie und nicht der Staat sind in erster Linie dafür verantwortlich, dass ihre Kinder nicht rauchen.

Bedenken Sie bitte auch, was im Zusammenhang mit dem Rauchen schon alles verboten wurde. Heute fühlt man sich als Raucher geradezu geächtet, ausgestossen, gebrandmarkt – wie weit wollen wir noch gehen? Und welche Gruppe ist als Nächstes dran?

Werden die Fleischesser das Essen bald in einem separaten Raum innerhalb der Restaurants einnehmen müssen? Sie lachen – aber weit weg davon sind wir nicht mehr, wenn diese links-grünen Öko-Fundamentalisten Oberhand gewinnen. Bedenken Sie bitte, dass bereits von gewissen Kreisen an den Mensen einiger Universitäten und Studieneinrichtungen ein Fleischverbot durchgesetzt worden ist – natürlich von den gleichen Fundamentalisten, die auch diese Initiative unterstützen.

Wer hier ja sagt, muss sich bewusst sein, welche Büchse der Pandora damit geöffnet würde!  Denn – was folgt als Nächstes?

  • ein Verbot von Werbung für SUV’s?
  • ein Verbot von Werbung für Fleisch?
  • ein Verbot von Werbung für Alkohol?
  • ein Verbot von Werbung für Chips?
  • ein Verbot von Werbung für Schokolade oder Gummibärli?

Nein zur Initiative ist ein Ja zum echten Schutz
Mit dem Nein zur Initiative tritt automatisch der Gegenvorschlag in Kraft – und dieser geht schon sehr weit. Es regelt nämlich die Zusammensetzung, die Verpackung, den Verkauf und die Kontrolle von Tabakprodukten und sieht ein Verkaufsverbot für solche Produkte an Minderjährige vor – für die ganze Schweiz. Die Abgabe von Mustern würde ebenfalls verboten. Werbung würde auf Plakaten, im öffentlichen Verkehr, im öffentlichen Raum, in Kinos, auf Sportplätzen und bei Veranstaltungen mit internationalem Charakter verboten – was bitte wollen wir noch mehr?

Also – sagen Sie am 13. Februar mit mir Nein zu dieser unsinnigen, schädlichen und fundamentalistischen Initiative und somit Ja zum verbesserten Tabakproduktegesetz, welches den echten Schutz bereits enthält!

Andreas Glarner
Andreas Glarner
Nationalrat Oberwil-Lieli (AG)
 
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