Parteizeitung SVP-Klartext Mai 2016

Für Überzeugungen kämpfen, auch wenn man glaubt, alleine zu stehen.

Nationalrat Albert Rösti im Interview mit dem Klartext. Er wurde am 23. April 2016 von der Delegiertenversammlung in Langenthal einstimmig zum neuen Präsidenten der SVP Schweiz gewählt.

 

SVP-Klartext: Was spornt Sie als neuer Parteipräsident an und gibt Ihnen die Kraft dieses anspruchsvolle Amt auszuüben?
Albert Rösti: Mein Leben in einem wunderschönen, wohlhabenden Land erachte ich als grosses Privileg. Es ist Aufgabe unserer Generation, dafür zu kämpfen, dass dies auch so bleibt. Als Präsident der SVP Schweiz will ich meinen Teil dazu beitragen und mich für die Werte Unabhängigkeit, Freiheit und Sicherheit als Basis unseres Wohlstands stark machen.

Wie kam Albert Rösti überhaupt in die Politik? Weshalb und unter welchen Umständen
Obwohl meine Eltern, die einen Bergbauernbetrieb mit Alpwirtschaft führten, aus zeitlichen Gründen nicht aktiv politisierten, war Politik in der Familie allgegenwärtig. So wurden etwa Nachrichten über Mittag jeweils von den Eltern kommentiert und die Auswirkungen auf die eigene Region und Familie diskutiert. Das hat mich geprägt und früh das Interesse an der Politik geweckt.  

Das für Sie persönlich prägendste Ereignis Ihrer Polit-Karriere?
Das war sicher das EWR – Nein vom 6. Dezember 1992. Als Student an der ETH Zürich war ich als Gegner des EWR in dieser Frage ein Aussenseiter. Praktisch alle Professoren haben sich mit dem politischen Establishment für den Beitritt ausgesprochen. Trotzdem hat das Volk nein gesagt, das hat mir gezeigt, dass es sich lohnt für die eigene Überzeugung zu kämpfen, auch wenn man manchmal glaubt, alleine zu stehen.

Wie müsste ein perfekter Tag für Sie sein?
Eine Tageswanderung auf einen Berggipfel bei strahlendem Sonnenschein mit Aussicht auf die Alpen, das Mittelland bis in den Jura zusammen mit der Familie. Die Wanderung wird mit einem Nidlekaffee sowie Trockenfleisch und Käseteller gekrönt. Das Tüpfelchen auf dem i ist dann die Meringue als Dessert.  

Wo sehen Sie für die Schweiz die grössten Herausforderungen?
Die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative, d.h. die Steuerung der Zuwanderung mit Inländervorrang, Höchstzahlen und Kontingenten ist eine sehr grosse Herausforderung, da viele Kräfte gegen diese Umsetzung ankämpfen, dabei ist sie gerade aus wirtschaftlicher Optik von enormer Bedeutung. Ohne Steuerung kommen je länger je mehr Leute, die letztlich von unseren Sozialwerken profitieren. Das resultiert in höheren Lohnabzügen und einer Wohlstandsminderung.

Was hat die SVP künftig anders oder besser zu machen? Warum braucht es die SVP überhaupt noch?
Die SVP ist die einzige Partei, die ohne Einschränkung für den Erhalt der Unabhängigkeit und Selbstbestimmung der Schweiz einsteht. Um diese zu erhalten, muss es uns gelingen, das vom Bundesrat beschlossene und jetzt mit der EU in Verhandlung befindliche Rahmenabkommen mit automatischer Rechtsanpassung, fremden Richtern und Sanktionen der EU gegen die Schweiz zu verhindern.

Damit die Ziele der SVP zum Wohl des Landes erreicht werden können, muss sie noch besser mobilisieren. Es gibt zu viele Sektionen und Personen, die kaum aktiv sind. Dabei brauchen wir alle, um Abstimmungen und Wahlen zu gewinnen. Das ist eine Daueraufgabe aller Sektionen und Kantonalparteien. Wo möglich, werde ich hier gerne Unterstützung leisten.
    
Welche Zielsetzungen haben Sie für die Partei gesteckt im Hinblick auf die nächsten Wahlen?
Wir wollen weiter wachsen, damit wir unserer Politik für den Erhalt der Unabhängigkeit, tiefer Steuern für die Sicherung der Arbeitsplätze und einer eigenständigen Steuerung der Zuwanderung auch zum Durchbruch verhelfen können. Dies im Bewusstsein, dass das Halten des aktuellen Wähleranteils mit fast 30% bereits eine Herausforderung darstellt. Es gibt aber noch einige Kantone, insbesondere in der Westschweiz, die weit darunter liegen. Dieses Potential gilt es auszuschöpfen.

Von welchen Ihrer Qualitäten kann die SVP besonders profitieren?
Ich habe in verschiedenen beruflichen Funktionen gelernt, gut zu organisieren, klar zu führen und wo nötig auch zu vermitteln, und das Wichtigste: Ich will die Leute motivieren und begeistern für unsere Politik, als Voraussetzung für die Erhaltung des Wohlstands für unsere Familien.

Wenn Sie als Parteipräsident einen Wunsch hätten für die Zukunft der Partei, was würden Sie sich wünschen?
Ich erwarte von allen Parteiexponenten das klare Bekenntnis, hart zu arbeiten für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes. Es gilt gemeinsam hinzustehen, uns nicht auseinanderdividieren zu lassen und stets das Ziel vor Augen zu haben.

 

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