Der designierte Präsident der SVP Schweiz im Interview: «Freiheit und Unabhängigkeit sind das höchste Gut»

Marcel Dettling verrät, was er als neuer Parteipräsident mit der SVP erreichen will. Wo er die grössten Herausforderungen sieht. Und wie ihn seine Arbeit als Landwirt politisch prägt.

Marcel Dettling, was reizt Sie am Amt des Parteipräsidenten?
Es sind in nächster Zeit wichtige Entscheidungen für unser Land zu klären. Die Freiheit und Unabhängigkeit unserer Schweiz stehen auf dem Spiel. Hier zusammen mit der grössten Partei den Kampf zu führen, damit auch unsere Kinder in Zukunft noch in Freiheit und Unabhängigkeit leben dürfen, ist Ansporn genug.

Wo sehen Sie die grössten Herausforde­rungen?
Der Wohlstand macht viele blind für die wirklich wichtigen Dinge. Viele sind nicht mehr bereit zu kämpfen. Bequemlichkeit hat sich breit gemacht.

Was kann und muss die SVP tun, um ihre politische Schlagkraft weiter zu erhöhen?
Wir müssen geradlinig vorausgehen. Bei einer solch grossen Volkspartei ist es auch immer eine grosse Herausforderung, die Truppe zusammenzuhalten. Das geht nur, wenn sich das Kader seiner Verantwortung bewusst ist und die Arbeit macht.

Lösungen scheitern oft an der mangelnden Zusammenarbeit mit den anderen bürgerlichen Parteien. Wie kann diese Zusammenarbeit verbessert werden?
Die anderen Parteien sind oftmals gar nicht an Lösungen interessiert, wenn sie von der SVP kommen. Sie missachten sogar bewusst den Volkswillen. Wir dürfen aber deswegen nicht lockerlassen und müssen weiterhin Initiativen und Referenden ergreifen. Aber wir müssen auch im Parlament noch weiter zulegen können. Damit die Volksentscheide auch umgesetzt werden.

Sprechen wir über einige wichtige Sachthemen. Stichwort «Zuwanderung». Hier tut sich doch gar nichts, der unkontrollierte Zustrom hält an.
Das ist eine absolute Schweinerei, was sich da das Parlament geleistet hat mit der Nicht-Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative. Aber die Probleme sind mittlerweile so riesig gross für ganz viele Menschen im Land, dass dies nicht mehr einfach ignoriert werden kann. Mit unserer Nachhaltigkeitsinitiative werden wir die Verfassungsbrecher dazu zwingen, nochmals darüber zu beraten.

Auch beim Asylwesen verhindern die anderen Parteien dringend nötige Reformen.
Auch hier geht es nur zusammen mit dem Volk. Deswegen haben wir die Grenzschutzinitiative vorbereitet. Wir müssen unsere Grenzen dringend schützen. Die illegale Zuwanderung in die Schweiz hat Rekordwerte angenommen. Abgelehnte Asylbewerber werden nicht mehr zurückgeschafft, kriminelle Migranten nicht mehr ausgeschafft. Das heutige System ist am Ende. Deshalb ist die Grenzschutzinitiative bitter nötig.

Stichwort «Europa»: Das neue Verhandlungsmandat mit Brüssel ist doch nicht besser als der gescheiterte Rahmenvertrag. Werden wir auf Dauer zu einer EU-Kolonie?
Dagegen werden wir uns mit allen Mitteln wehren. In meinem Kanton liegt der Freiheitsbrief der Eidgenossen. Den sollte jeder Stimmberechtigte, jedes Kind in der Schweiz auswendig kennen. Dann käme es niemandem in den Sinn, auch nur schon die Verhandlung über diesen Unterwerfungsvertrag zu führen. Freiheit und Unabhängigkeit sind das höchste Gut.

Sie sind Landwirt. Inwiefern prägt das auch Ihre Politik?
Als Landwirt denkt man langfristig. Auch Geduld zu haben, lernt man. Wenn man heuen sollte und es regnet wochenlang, kann man nichts anderes tun als warten. Wenn’s dann aber schön wird, muss man bereit sein. Auch das kann man auf die Politik übertragen.

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