Parteizeitung SVP-Klartext August 2025

US-Zölle: Die Schweiz stärken statt schwächen

Die US-Strafzölle von 39 Prozent auf Schweizer Exportprodukten sind ein Weckruf. Ein schlechter Vertrag mit der EU ist keine Lösung. Wir müssen die Unternehmen entlasten: bei den Steuern und bei der uferlosen Bürokratie.

Laut Eidgenössischer Zollverwaltung exportierte die Schweiz 2023 Waren im Wert von rund 53,7 Milliarden Franken in die USA – mehr als nach Deutschland oder China. Über die Hälfte dieser Exporte stammt aus der Pharmaindustrie.

Der US-Markt ist für die Schweizer Wirtschaft von zentraler Bedeutung – ihn zu vernachlässigen, ist keine Option. Jetzt braucht es politische Führung statt Gejammer und sicher nicht die Flucht in die EU-Bürokratie, die uns noch teurer zu stehen kommt.

Was ist zu tun?

Erstens: Der Bundesrat muss umgehend mit Washington über die Rücknahme oder die Kompensation der Zölle verhandeln. Eine fundierte Lagebeurteilung ist dafür zentral. Ziel muss es sein, die Handelsbilanz auszugleichen.

Die Schweiz muss aber auch nochmals klarmachen, dass unsere Unternehmen schon sehr viel in den USA investieren und dass die USA bei den Dienstleistungen eine klar positive Handelsbilanz haben: Ein Plus von 20 Milliarden Franken.

Gleichzeitig muss der Bundesrat verhindern, dass Schweizer Produkte durch inländische Auflagen und Bürokratie zusätzlich verteuert werden.

Zweitens: Es braucht einen klaren Massnahmenplan zur Stärkung der Schweizer Exportwirtschaft:

  •  den raschen Abbau von Handelshemmnissen und regulatorischen Kosten
  • Sistierung neuer Bürokratiemon­ster wie das Unternehmens­verant­wortungsgesetz oder das CO₂-Gesetz
  • Aussetzung der OECD-Mindeststeuer
  • spürbare steuerliche Entlastungen für Unternehmen
  • Ausbau des weltweiten Freihandelsnetzes – mit Fokus auf die USA, Asien und Lateinamerika

Drittens: Der US-Zollhammer darf nicht als Vorwand missbraucht werden, um die Schweiz in den neuen EU-Unterwerfungsvertrag zu zwingen. Dieser würde unsere Souveränität untergraben, die Regulierungslast nochmals erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit schwächen – ohne jegliche Verbesserung im Verhältnis zu den USA. Das wäre ein klassisches Eigengoal.

Die Schweiz ist stark – wenn sie unabhängig bleibt, eigene Interessen entschlossen vertritt und ihre kluge, weltweite Freihandelspolitik weiter verfolgt.

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