Zwei Röhren für mehr Sicherheit am Gotthard

Extrablatt Extrablatt Januar 2016

Der Gotthard ist die wichtigste Verkehrsachse der Schweiz. Nach über 35 Jahren muss der Strassentunnel saniert werden. Um die Verbindung auch in der Sanierungsphase zu sichern, haben Bundesrat und Parlament mit grosser Mehrheit den Bau einer zweiten Röhre beschlossen. Durch den künftigen Einspurbetrieb der einzelnen Tunnelröhren wird die Kapazität nicht erhöht. Es gibt jedoch ein markantes Plus bei der Sicherheit, da es in Zukunft keinen Gegenverkehr mehr gibt und die Zahl der Unfälle somit massiv reduziert wird. Linke Kreise haben das Referendum ergriffen, deshalb stimmen wir am 28. Februar 2016 darüber ab.

Nein zu noch mehr Unfällen und Toten
Auf rund 17 Kilometern kreuzen sich im Gotthard-Strassentunnel Lastwagen und Autos auf engstem Raum. Leider passieren wöchentlich Unfälle. Frontal- und Streifkollisionen haben im gefährlichen Gotthard-Gegenverkehr seit 2001 18 Menschenleben gefordert. Eine echte Sicherheit kann bei einem so langen Tunnel nur mit richtungsgetrennten Röhren garantiert werden. Verheerende Unfälle im gemischten Verkehr haben gezeigt, dass nur eine Richtungstrennung die optimale Sicherheit bietet. Im richtungsgetrennten Seelisbergtunnel gibt es praktisch keine Toten, und heute werden selbst Bahntunnels aus Gründen der Sicherheit zweispurig und richtungsgetrennt gebaut.

Märchen von versenkbaren Leitplanken der Gegner tönen wohl schön, sie sind aber leider keine Sicherheitslösung, sondern lediglich ein gefährliches Ablenkungsmanöver. Stellen Sie sich vor, was passiert, wenn ein 80 km/h schneller 40-Tönner mit dem Vorderrad die versenkbare Leitplanke touchiert. Der Lastwagen ist nicht mehr lenkbar, er wird allenfalls sogar auf die versenkbare Leitplanke (sie wirkt dann wie ein Keil) auffahren und sich überschlagen. Der Gegenverkehr wäre vollumfänglich betroffen, hinter dem verunglückten Fahrzeug könnte kein Auto mehr «fliehen». Der blanke Horror!

Keine Blockade mehr – dafür bessere Verkehrslenkung
Praktisch kein Tag vergeht ohne eine Verkehrsmeldung über den Gotthardtunnel: «Geschlossen wegen einem Pannenfahrzeug». Es hat wohl Ausstellbuchten im Tunnel, normalerweise aber hat leider ein Motorfahrzeug die Panne nicht in oder vor der Ausstellbucht. Das defekte Fahrzeug blockiert nicht nur den Verkehr, es ist auch eine grosse Gefahr für den Gegenverkehr. Wenn Sie den Gotthard- Tunnel mit dem Seelisbergtunnel vergleichen, stellen Sie fest, dass dort ein Pannenfahrzeug sofort ein Rotlicht auslöst, das die Spur blockiert. Das ist optimale Sicherheit.
Als Präsident des Verbands Auto- Strassenhilfe-Schweiz (ASS) weiss ich, was es heisst, wenn ein Mitglied Pannen- oder Unfallhilfe im Gotthard zu leisten hat. Eine solche Erfahrung führt einem vor Augen, wie gefährlich eine Unfallsituation oder eine Bergung im Tunnel ohne Pannenstreifen ist.

Sanierungstunnel bringt Quantensprung an Sicherheit
Der Sanierungstunnel wird nach Abschluss der Renovationsarbeiten zum Sicherheitstunnel. Autofahrer von und nach unserem Südkanton Tessin sind spätestens dann nicht mehr Menschen zweiter Klasse. Unsere Tessiner Freunde, unsere geschätzten Touristen wie auch die gesamte Bevölkerung können ab diesem Moment bei grösster Sicherheit die Alpen durchqueren, ganz nach dem Motto von Altbundesrat Leuenberger: höchstmögliche Sicherheit für alle Strassenbenutzer.

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