Frage an den Finanzexperten Hans Kaufmann

Extrablatt Extrablatt November 2012

Ehemaliger Chefökonom der Bank Julius Bär und Nationalrat (ZH)

«Mir macht die gegenwärtige Schuldenpolitik der EU und deren Folgen für die Schweiz Angst in Bezug auf meine Altersvorsorge und mein Erspartes. Bei der Bank erhalte ich kaum Zins, was soll ich tun mit meinen Fr. 50’000.- Erspartem?»

«Mir macht die gegenwärtige Schuldenpolitik der EU und deren Folgen für die Schweiz Angst in Bezug auf meine Altersvorsorge und mein Erspartes. Bei der Bank erhalte ich kaum Zins, was soll ich tun mit meinen Fr. 50’000.- Erspartem?» (Bruno M., Bern)

Mit 50’000 Franken Kapital ist Vorsicht geboten. Die Tiefzinsphase dürfte aus konjunkturellen und währungspolitischen Gründen im In- und Ausland noch während einiger Zeit anhalten. Es ist leider so, dass die Notenbanken wegen der hohen Staatsverschuldung unter politischem Druck stehen und die Zinsen derart tief halten, dass in den meisten Ländern die Sparer einen Realverlust erleiden. Diese schleichende Enteignung wird leider von der Politik mitgetragen.

Es ist damit zu rechnen, dass in der Schweiz die Sparheftzinsen von heute 0,25% im nächsten Jahr sogar noch weiter reduziert werden. Auf Schweizerfranken-Anleihen inländischer Schuldner erhält man derzeit für Qualitätsschuldner nur noch Zinsen von 1% und weniger. Wer heute in langfristige Obligationen investiert, riskiert, dass er bei einem Zinsanstieg auf seinen Anlagen Geld verliert. Als Alternative für etwas risikofähigere Anleger, das heisst für solche mit höherem Sparkapital und wenn das Ersparte in den nächsten Jahren nicht kurzfristig gebraucht wird, könnten renditestarke Schweizer Aktien bzw. spezielle Anlagefonds eine Option sein. Schweizer Aktien werfen eine Rendite von rund 3% und mehr ab.
In der Schweiz liegt die Teuerung derzeit im Negativbereich, sodass selbst mit der geringen Rendite auf dem Sparkonto noch ein positiver Ertrag anfällt. Es dürfte sich lohnen, diese geringe Rendite zu akzeptieren, um allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt bei höheren Zinsen das Geld wieder anzulegen.

Hans Kaufmann, ehem. Chefökonom der Bank Julius Bär, Nationalrat, Wettswil (ZH)

Beiträge
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten und Zugriffe auf unsere Webseite analysieren zu können. Ausserdem geben wir Informationen zur Nutzung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter.Details ansehen Details ansehen
Ich bin einverstanden