Das Reformieren des Reformierens

Extrablatt Extrablatt November 2012

Sandro Wasserfallen, Sekundarlehrer, SVP-Kantonsrat, Rorschach (SG)

Weniger ist oft mehr, vor allem wenn es um ideologisch geprägte Schulreformen geht. Lehrpersonen gilt es als Bezugspersonen zu stärken und ihre Methoden- und Lehrmittelfreiheit zu gewährleisten…

Weniger ist oft mehr, vor allem wenn es um ideologisch geprägte Schulreformen geht. Lehrpersonen gilt es als Bezugspersonen zu stärken und ihre Methoden- und Lehrmittelfreiheit zu gewährleisten.

Die Gesellschaft und somit auch die ganze Umgebung der Volksschule haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Natürlich ist davon auch das Schulwesen betroffen. Nicht selten bekunden Kinder und Jugendliche im Zuge dieser zunehmend komplexer werdenden Welt Orientierungsschwierigkeiten, es fehlt ihnen an verlässlichen Leitlinien und Bezugspersonen.

Reformitis stoppen
Selbstverständlich muss die Schule gesellschaftlichen Veränderungen Rech­nung tragen. Politik und Bildungsverwaltungen antworten auf diese Entwicklungen mit permanenten Reformen. Die grundlegendsten Reformen reichen von einer schweizweiten Schulharmonisierung bis hin zur Aufhebung von Sonderschulklassen oder sogenannten Kleinklassen. Dazwischen gibt es eine Vielzahl von mittleren und kleineren Reformen, welche die Volksschule in teilweise beträchtlicher Weise tangieren. Nicht selten stellt man einige Zeit nach Einleitung einer Reform fest, dass diese ungeahnte Probleme mit sich bringt, und buchstabiert wieder zurück oder wechselt gar gänzlich die Stossrichtung. Zurück bleiben die leidtragenden Kinder, erboste Eltern, frustrierte Lehrpersonen und eine unzufriedene Wirtschaft.

Lehrpersonen sind ­entscheidend
Die ganz grundsätzliche Frage, wie man trotz der grösser werdenden Herausforderungen im Bildungswesen die gesetzten Ziele bestmöglich erreichen kann, bleibt dabei meist auf der Strecke. Nicht in erster Linie das Schulsystem entscheidet über die Qualität der Schule. Der Erfolg unserer Volksschule hängt primär vom Engagement und der beruflichen Qualität unserer Lehrkräfte ab. Nicht zuletzt durch die eingeführten und geplanten Reformen gibt es, neben der hauptsächlichen Unterrichtstätigkeit und -vorbereitung, eine Vielzahl an administrativen Tätigkeiten, welche eine Lehrkraft zunehmend stark in Anspruch nehmen. In diesem Bereich müssen Lehrpersonen entlastet werden, damit sie unsere Kinder unter Gewährung von möglichst grosser Methoden- und Lehrmittelfreiheit erfolgreich zu den vorgegebenen Lernzielen führen und sie in ihrer Persönlichkeit stärken können. Reformen dürfen kein Selbstzweck sein, und Politiker sollen nicht nur daran gemessen werden, was sie getan, sondern gelegentlich auch daran, was sie vermieden oder verhindert haben.

Sandro Wasserfallen, Sekundarlehrer, SVP-Kantonsrat, Rorschach (SG)

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